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Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt sich rasant weiter. Fortschrittliche Technologien wie diese werden unser Leben in Zukunft grundlegend verändern. Im Zentrum der Aufmerksamkeit standen zuletzt insbesondere intelligente Textgeneratoren. Immer mehr Bereiche unseres Lebens können davon profitieren: sei es in der Medizin, der Industrie oder dem autonomen Fahren. Trotz dieser überwältigenden Chancen muss auch auf das Missbrauchspotenzial dieser Technologien reagiert werden. Um Chancen zu nutzen und zugleich Risiken zu minimieren, arbeitet das BMDV international eng mit Partnern zusammen.
G7: Hiroshima KI-Prozess
Das BMDV setzt sich auf G7-Ebene dafür ein, dass es internationale Mindeststandards für Künstliche Intelligenz gibt. Im Oktober 2023 hat sich die G7 auf einen „Code of Conduct“ (Verhaltenskodex) für die Entwicklung Künstlicher Intelligenz geeinigt. Der „Code of Conduct“ richtet sich an Organisationen, die fortgeschrittene KI-Systeme wie generative KI entwickeln. Bei der Entwicklung sollen Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit geachtet und keine Systeme geschaffen werden, die diese Werte unterminieren.
Der „Code of Conduct“ umfasst elf Prinzipien. Dazu gehören adäquate Risikovorkehrungen schon bei der Entwicklung: Durch entsprechende Maßnahmen soll vermieden werden, dass KI eine Gefahr für die Sicherheit, Gesundheit oder demokratischen Werte einer Gesellschaft werden kann. Der Einsatz soll von regelmäßigen Transparenzberichten begleitet werden, die unter anderem auf Sicherheitsrisiken hinweisen. Zudem sollen KI-generierte Inhalte kenntlich gemacht werden, etwa durch Wasserzeichen. Die G7 ruft Entwickler fortgeschrittener KI-Systeme auch dazu auf, verantwortungsvoll mit Daten umzugehen, persönliche Daten zu schützen und die Urheberrechte zu wahren.
OECD: Grundsätze zu Künstlicher Intelligenz (AI Principles)
Die OECD leistet im Bereich der Künstlichen Intelligenz einen relevanten Beitrag. Im Mai 2019 wurden die OECD AI Principles verabschiedet. Damit war die OECD die erste zwischenstaatliche Organisation, die Prinzipien für KI verabschiedete. Sie setzen Standards für KI im Bereich der Menschenrechte und der demokratischen Werten. Im Jahr 2024 wurden die KI-Grundsätze planmäßig überarbeitet.
Mit der KI-System-Definition hat die OECD eine begriffliche Grundlage für viele Initiativen und Arbeiten im Bereich der KI geschaffen. Diese Definition hat die OECD 2024 aktualisiert. Sie lautet nun:
An AI system is a machine-based system that, for explicit or implicit objectives, infers, from the input it receives, how to generate outputs such as predictions, content, recommendations or decisions that can influence physical or virtual environments. Different AI systems vary in their levels of autonomy and adaptiveness after deployment.
G20: KI-Prinzipien und Empfehlungen
Die G20 hat im Jahr 2019 auf den AI Principles der OECD aufbauend Prinzipien und Empfehlungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz festgelegt. Die G20 nennt die Gewährleistung von freiheitlichen Werten, Datenschutz, Transparenz und Sicherheit als Grundprinzipien. Die Mitgliedsstaaten sollten zudem in KI-Forschung und -Entwicklung investieren, gute Rahmenbedingungen für KI schaffen, ihre Bevölkerung auf die Veränderung des Arbeitsmarktes vorbereiten sowie internationale Kooperationen für vertrauenswürdige KI vorantreiben.