Quelle: Niklas Rehder
Problemstellung
Für eine effektive Planung des Radverkehrs fehlen in Berlin derzeit noch umfassende, aktuelle Radverkehrsdaten. Mit einer Bevölkerung von rund 3,5 Millionen und einer hohen Bevölkerungsdichte verfolgt die Stadt das Ziel, den Anteil des Radverkehrs bis 2030 auf mindestens 23 % zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein gut organisiertes und dichtes Radverkehrsnetz essenziell. Bisher gibt es jedoch nur 24 Dauerzählstellen sowie punktuelle Verkehrszählungen, die lediglich an wenigen Standorten die Zahl der Radfahrenden erfassen. Wichtige Daten wie Geschwindigkeiten, Wartezeiten an Ampeln und Pendlerströme werden nicht ausreichend dokumentiert, was die bedarfsgerechte Planung erheblich erschwert. Diese unzureichende Datenbasis führt dazu, dass die derzeitige Infrastruktur nicht optimal auf die Bedürfnisse der Radfahrenden abgestimmt ist.
Projektziel
Das Projekt hat zum Ziel, die Nutzung des Fahrrads zu fördern und gleichzeitig umfassende Mobilitätsdaten zu sammeln. Mithilfe der DB Rad+ App sollen Verkehrsteilnehmende motiviert werden, im Alltag vermehrt das Fahrrad zu nutzen und auf kurze Autofahrten zu verzichten. Die gesammelten Kilometer können in Prämien und Rabatte eingelöst werden, um die Attraktivität des Radfahrens zu steigern. Darüber hinaus sollen die erfassten Daten dabei helfen, die Nutzung des Radverkehrs besser zu verstehen. Diese Daten bilden die Grundlage für zukünftige Planungsmaßnahmen zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur.
Durchführung
Das Projekt wird in Kooperation mit einem externen Dienstleister umgesetzt, der die technische Infrastruktur der DB Rad+ App bereitstellt. Die App funktioniert auch in weiteren Partnerstädten und kann über Stadtgrenzen hinweg genutzt werden. Dadurch wird das Angebot attraktiver und ermöglicht eine weitläufige Datensammlung. Nutzende können ihre gesammelten Kilometer sowohl in lokalen als auch in digitalen Partnergeschäften einlösen. Meilensteine können als gemeinsam „erradelte“ oder gespendete Kilometerziele erreicht werden. So werden gemeinwohlorientierte Aktionen wie Baumpflanzungen oder regionale Projekte freigeschaltet, die die Fahrrad-Community noch stärker verbinden. Marketingmaßnahmen sind geplant, um neue Nutzende anzuziehen und die App weitreichend bekannt zu machen. Die gesammelten Daten aus der App werden anonymisiert und zur Verbesserung der Radverkehrsplanung und der Überprüfung der Wirksamkeit einzelner Maßnahmen genutzt.
Beitrag zur Luftreinhaltung
Das Projekt leistet einen bedeutenden Beitrag zur Luftreinhaltung in Berlin, indem es die Emissionen durch eine Verlagerung von Pkw-Fahrten auf den Radverkehr reduziert. Schätzungen zufolge könnte in Ballungsräumen wie Berlin bis zu 30 % der Pkw-Fahrten auf das Fahrrad verlagert werden, wodurch deutliche Einsparungen bei CO2- und NOx-Emissionen zu erwarten sind. Durch die Förderung des Radverkehrs verbessern sich nicht nur die Luftqualität, sondern auch die Gesundheit und Lebensqualität der Berliner Bevölkerung.
| Titel | Appgestützte Fahrraddatenakquise und Incentivierung des Fahrradfahrens für Berlin – „Fahrraddatenakquise“ |
| FKZ | 16DKV50034 |
| Zuwendungsempfänger | Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt Berlin |
| Projektvolumen | 300.000 € (davon 195.000 € Förderanteil durch BMV) |
| Projektlaufzeit | 01.01.2023 – 31.12.2024 |
| Ansprechpartner | Robert Budras-Krüger Tel.: +49 30 9025 1462 E-Mail: robert.budras-krueger@senmvku.berlin.de |