
Quelle: BMV
Mit etwa 15 Jahren werden viele Jugendliche mobiler. Sie sind in diesem Alter nicht nur länger und häufiger mit dem Fahrrad unterwegs, ab jetzt dürfen sie die Fahrerlaubnis für ein Mofa und – wenn auch begrenzt auf das Inland – für ein Moped erwerben. Zudem beginnen bei vielen Jugendlichen die Vorbereitungen für das begleitete Fahren mit 17.
Mit der Erweiterung des Radius und dem Einstieg in die Motorisierung steigt die Unfallhäufigkeit. Bereits mit dem Wechsel zur weiterführenden Schule steigt die Anzahl der verunglückten Radfahrenden, zudem haben die 18- bis 24-jährigen Verkehrsteilnehmenden das mit Abstand höchste Unfallrisiko im Straßenverkehr. Im Jahr 2024 wurden 319 junge Erwachsene getötet. Damit waren 11,5 Prozent aller Getöteten im Straßenverkehr im Alter von 18 bis 24 Jahren, obwohl nur jede 14. Person in der Gesamtbevölkerung (7,2 Prozent) dazu zählte.
Das Bundesministerium für Verkehr (BMV) hat in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern für Jugendliche und junge Erwachsene Angebote entwickelt, die die Verkehrssicherheit junger Menschen erhöhen sollen, ohne die Mobilität der Jugendlichen einzuschränken mit der sie sich in diesem Alter die Welt erobern.
„Das Gesetz der Straße“ – Verkehrserziehung mit Ralph Caspers
Der durch „Wissen macht Ah!“ und die „Sendung mit der Maus“ bekannte TV-Moderator Ralph Caspers richtet sich in der Online-Serie „Das Gesetz der Straße“ an junge Verkehrsteilnehmende um sie anzuregen, sich mit Risiken und Gefahrensituationen im Straßenverkehr auseinanderzusetzen; natürlich mit Humor und seiner wohltuenden lockeren Art der Informationsvermittlung. Mit zusätzlichen ebenfalls kostenlosen Unterrichtsmaterialien werden die weiterführenden Schulen (Sek I, II) bei der Unterrichtsgestaltung unterstützt. Die Einheiten sind sowohl fächer- und schulformübergreifend als auch modular aufgebaut und können folglich dem zeitlichen Rahmen und dem Leistungsniveau der Klassen angepasst werden. Die sechs Unterrichtsschwerpunkte greifen folgende Verkehrssicherheitsthemen auf:
- Ablenkung,
- Alkohol und Drogen,
- Radfahren,
- Risikoverhalten,
- Motorisierte Zweiräder,
- Begleitetes Fahren ab 17.
Die Materialien stehen zum kostenlosen Download zur Verfügung.
„ECHT JETZT?!“
![]() Quelle: Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e. V | ![]() Quelle: Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e. V |
Die Kampagne „ECHT JETZT?“ behandelt Unfallrisiken, die mit Ablenkung durch Smartphones im Straßenverkehr und im öffentlichen Raum einhergehen. Mit der Initiative gegen echte Unfälle im digitalen Leben „ECHT JETZT?!“ werden Eltern über Flyer, die bei Kinderärzten ausgelegt werden, angesprochen und auf ihre Vorbildfunktion für ihre Kinder aufmerksam gemacht.
Jugendliche werden über Lehrmaterial erreicht. Die Arbeitsblätter und der Wissens-Check enthalten Informationen zum Thema und didaktische Anregungen.
Ganz neu: Zwei Filme in einer virtuellen Realität. Anhand dieser (virtuellen) Erlebnisses können Jugendliche gefahrlos gefährliche Situationen erleben, mögliche Gefahren daher besser erkennen und bewerten sowie alternative Handlungsoptionen entwickeln.
Lehrende können die Unterrichtsimpulse in den Sachunterricht, Mathematik und Sport einbinden, sie eignen sich aber auch zur Umsetzung eines Projekttages zur Verkehrssicherheit und natürlich im Rahmen der Radfahrausbildung. Vom Unterrichtsmaterial bis zu den VR-Brillen, eine Koffertheke: alles ist bei der BAG Kindersicherheit kostenfrei erhältlich.
„Jung + Sicher + Startklar“

Quelle: Deutsche Verkehrswacht e. V.
Für die Zielgruppe der jungen Fahrenden zeigt die Straßenverkehrsunfallstatistik in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko. Um diesen Unfällen wirksam zu begegnen setzt die Deutsche Verkehrswacht (DVW) das Programm „Jung + Sicher + Startklar“ an Schulen um. Die Veranstaltungen finden an Schulen statt und werden von den Verkehrswachten vor Ort durchgeführt.
Jede Veranstaltung besteht aus zwei Elementen:
- Den Projektbausteinen für den Schulunterricht, die wesentliche Unfallrisiken behandeln (Alkohol/Drogen, Ablenkung, Fahrzeugsicherheit etc.) und
- dem Aktionstag, bei dem über Rauschbrillenparcours, Pkw-Fahrsimulator oder Umschlagsimulator unfallrelevante Fragestellungen aufgegriffen werden.
Durch die aktivierenden Elemente werden die Schülerinnen und Schüler zum Hinterfragen ihres eigenen Verhaltens angeregt. Im Klassenverband erarbeiten sie alternative Handlungsmöglichkeiten hin zu einem sicheren Verhalten im Straßenverkehr. Die Umsetzung der Veranstaltungen an Schulen ist kostenfrei. Mehr Informationen zum Programm.
Die Unterrichtsmaterialien zum Programm können über den Medienshop der Deutschen Verkehrswacht kostenfrei bestellt werden. Ein digitales Angebot der Materialien finden Sie im Verkehrswacht Campus.
„BF17“ – Begleitetes Fahren mit 17, die Vorbereitungen beginnen mit dem 16. Geburtstag

Quelle: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V.
Durch das Begleitete Fahren mit 17 kann das Unfallrisiko junger Fahrer zu verunglücken erheblich reduziert werden. Das Begleitete Fahren ab 17 funktioniert ganz einfach: Wollen Jugendliche „begleitet fahren“, können sie sich schon mit 16 ½ Jahren in der Fahrschule anmelden. Dort machen sie – wie beim Führerschein ab 18 Jahren – dieselbe Fahrausbildung wie ältere Personen. Nach bestandener theoretischer und praktischer Prüfung bekommen BF17-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer nach ihrem 17. Geburtstag die so genannte „Prüfungsbescheinigung“. Zusammen mit einem Ausweis gilt sie als Fahrerlaubnis im Begleiteten Fahren. Von nun an dürfen sie im Beisein einer Begleitperson, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss, mit dem Pkw Fahrerfahrung sammeln. Mehr Informationen zum „BF17“.
„TUNE IT SAFE“: Track&Safety Days

Quelle: P.AD Werbeagentur
Die Track & Safety Days sind speziell konzipierte Fahrsicherheitstrainings und Workshops mit Automobilexperten der Prüforganisationen und Polizei bei denen Tuning begeisterte Jugendliche und junge Erwachsene (18 bis 35 Jahre) für sicheres Tuning und entsprechendes Verhalten sensibilisiert werden sollen. Die Veranstaltungen finden in sechs Fahrsicherheitszentren in ganz Deutschland statt. Als Highlight-Aktion wird es 2025 einen Ladies-Day geben.
Neben den Events werden über eine Website, Social Media, Tuning-Magazin und weiteren Print-Medien Informationen zum sicheren Tuning und der sicheren Verkehrsteilnahme erörtert. Mehr Informationen zu „TUNE IT SAFE“.