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Autobahnplakat mit dem Text "Don't drive high."

Quelle: BMV

Seit 2008 setzt sich die Kampagne „Runter vom Gas“ für Verkehrssicherheit ein – mit messbaren Erfolgen. Sie schärft das Bewusstsein für Gefahren im Straßenverkehr und rettet Leben. Besonders prägnant sind die jährlich wechselnden Autobahnplakate.

Mit „Runter vom Gas“ zur Vision Zero

Jedes Opfer eines Verkehrsunfalls ist eines zu viel. Deshalb engagieren sich das Bundesministerium für Verkehr (BMV) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) seit 2008 gemeinsam für die Verkehrssicherheitskampagne „Runter vom Gas“. Sie sensibilisiert mit klaren Botschaften für die Risiken im Straßenverkehr, macht auf Unfallursachen aufmerksam und sorgt für mehr Sicherheit auf deutschen Straßen. „Runter vom Gas“ will die Zahl der Verkehrstoten auf null bringen – die sogenannte Vision Zero.

Ob Fahrrad, Auto, Lkw oder E-Scooter: Der Grundgedanke ist, alle Verkehrsteilnehmenden mit einer emotionalen und positiven Ansprache zu erreichen. „Runter vom Gas“ will ein gesellschaftliches Klima schaffen, das zu Rücksichtnahme und Empathie im Straßenverkehr anregt. Insbesondere Verkehrsteilnehmende auf der Autobahn kennen die eindringlichen Botschaften der Kampagne: Sie sind bundesweit auf großen Plakaten zu sehen.

An den Autobahnplakaten kommen alle vorbei

An mehr als 700 Stellen entlang der Autobahnen und an Raststätten machen die „Runter vom Gas“-Plakate auf Gefahren aufmerksam. Sie erreichen jeden Tag hunderttausende Menschen. Die Autobahnplakate sind ein wichtiger Baustein, um die Kampagnenbotschaften direkt in die Köpfe der Verkehrsteilnehmenden zu bringen. Ihre Motive wechseln jährlich und greifen dabei aktuelle Unfallursachen und Präventionsthemen auf. Dazu gehören unangepasste Geschwindigkeit, mangelnder Sicherheitsabstand, Ablenkung und andere Risiken.

Autobahnplakat mit dem Text "Don't drink and drive."

Quelle: BMV

Die Plakate aus dem Jahr 2024 warnen eindringlich vor den Gefahren von Alkohol, Cannabis und Smartphones am Steuer. Ihre international verständlichen Botschaften sind in englischer Sprache verfasst, um auch Reisende und Berufskraftfahrende aus dem Ausland zu erreichen.

Im Laufe der Jahre haben die Autobahnplakate verschiedene Ansätze verfolgt, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu gewinnen:

  • Emotionale Appelle: Frühe Serien nutzten polarisierende „Todesanzeigen“ oder zeigten Schicksale von Hinterbliebenen und Unfallopfern, um die drastischen Folgen von Unfällen zu verdeutlichen.
  • Konkrete Verhaltensregeln: Spätere Plakate gaben klare Handlungsanweisungen wie „Anschnallen nicht vergessen“ oder „Lass die Finger vom Handy!“.
  • Schutz von Personal: Die Serie „Einsatzkräfte schützen“ (2022) warb um mehr Aufmerksamkeit und Rücksicht für Straßenwärter, Rettungskräfte und die Autobahnpolizei.
Autobahnplakat mit dem Text "Don't text and drive."

Quelle: BMV

Die Kampagne „Runter vom Gas“ entwickelt sich weiter

Anfangs konzentrierte sich „Runter vom Gas“ vor allem auf unangepasste Geschwindigkeit. Ab 2011 erweiterte sich der Fokus. Seitdem thematisiert die Kampagne viele relevante Unfallursachen und -risiken. Dazu gehören Alkohol am Steuer, Ablenkung durch Smartphones, gefährliches Überholen und ungenügender Sicherheitsabstand. Zudem macht sich die Kampagne für das Anschnallen in Kraftfahrzeugen, das Tragen von Fahrradhelmen und das Bilden der Rettungsgasse stark.

Im Jahr 2024 kamen laut des Statistischen Bundesamts 2.770 Menschen auf deutschen Straßen ums Leben. Zum Start der Kampagne im Jahr 2008 waren es noch fast 4.500 Getötete. Auch andere Zahlen haben sich positiv entwickelt: So ist die Helmtragequote bei Radfahrenden im Kampagnenzeitraum deutlich gestiegen. Die nach wie vor hohen Unfallzahlen verdeutlichen jedoch: Kampagnen wie „Runter vom Gas“ sind weiterhin notwendig.

Mehr als nur Plakate: vielfältige Maßnahmen

Neben den Autobahnplakaten nutzt „Runter vom Gas“ eine breite Palette an Maßnahmen, um die Zielgruppe zu erreichen und zu Verhaltensänderungen anzuregen. Dazu gehören:

  • Filme und Spots: Eindringliche Kurzfilme wie „No Answer“ sensibilisieren für Themen wie Ablenkung durch Smartphones.
  • Online-Präsenz: Die Website von „Runter vom Gas“ bietet Reportagen, Servicebeiträge und interaktive Module wie Fahrprüfungen oder Quizze.
  • Social Media: Auf Facebook und Instagram erscheinen Beiträge zur Verkehrssicherheit und erreichen eine starke Community.
  • Kooperationen: Die Kampagne arbeitet eng mit Partnern wie Automobilclubs, Fahrschulen, der Polizei und Prominenten zusammen, um ihre Botschaften zu verbreiten.

Banner an Brücken werben für die Rettungsgasse

Wenn Rettungsfahrzeuge aufgehalten werden, kann das für Unfallopfer schwerwiegende Folgen haben. „Runter vom Gas“ weist deshalb an Autobahnbrücken auf die Pflicht hin, eine Rettungsgasse zu bilden: Laut der Straßenverkehrs-Ordnung (§ 11 Abs. 2) müssen Autofahrende auf mehrspurigen Autobahnen sowie auf Außerortsstraßen bei Stau oder Schrittgeschwindigkeit eine Gasse zwischen dem äußerst linken und dem unmittelbar rechts danebenliegenden Fahrstreifen bilden. Das Blockieren oder unerlaubte Nutzen der Rettungsgasse wird mit Bußgeld, Punkten und Fahrverbot bestraft. Darauf weisen Banner an den Brücken hin.

Verkehrssicherheits-Initiative #mehrAchtung: Wir bitten um Ihre Aufmerksamkeit. Bringen wir #mehrAchtung auf die Straße.

Quelle: BMV

#mehrAchtung: Ein neues Kapitel der Kampagne

Seit Mitte 2023 legt „Runter vom Gas“ mit der Initiative #mehrAchtung einen starken Fokus auf ein besseres Verkehrsklima in Deutschland. Diese von einer breiten Allianz aus Partnern getragene Initiative betont die Bedeutung von Respekt, Rücksicht und Vorsicht im Straßenverkehr.

Die Kernbotschaft „Bringen wir #mehrAchtung auf die Straße“ appelliert an alle Verkehrsteilnehmenden, mehr auf das Miteinander zu achten. Sie zielt darauf ab, Stress, Aggression und Ablenkung zu reduzieren. Die Autobahnplakate von 2023 zeigten Botschaften von #mehrAchtung, wie etwa: „Mehr Licht, weniger Hupe. #mehrAchtung“ und „Mehr Zeit, weniger Druck. #mehrAchtung.“