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Fußgänger überqueren eine Straße

Quelle: AdobeStock / Anselm Baumgart

Das Bundeskabinett hat den Unfallverhütungsbericht Straßenverkehr 2022/2023 am 13. November 2024 beschlossen. Das Ministerium hat ihn im Anschluss dem Deutschen Bundestag vorgelegt. Die Befassung durch den Deutschen Bundestag steht noch aus. Der Bericht ist bereits veröffentlicht (Bundestagsdrucksache 20/14950).

Was ist der Unfallverhütungsbericht?

Der „Bericht über Maßnahmen auf dem Gebiet der Unfallverhütung im Straßenverkehr“ erscheint seit 1975 alle zwei Jahre und wird dem Deutschen Bundestag vorgelegt. Er gibt einen Aus- und Überblick über die Verkehrssicherheitspolitik auf nationaler und internationaler Ebene.

Der aktuelle Unfallverhütungsbericht 2022/2023 informiert über etwa 280 Maßnahmen des Bundes, die auf die Verbesserung der Verkehrssicherheit einzahlen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der Unfallverhütungsbericht keinen abschließenden Überblick über die gesamte Verkehrssicherheitsarbeit in Deutschland geben kann.

Mit der Verabschiedung des Verkehrssicherheitsprogramms 2021 bis 2030 hat auch der Unfallverhütungsbericht eine neue Struktur bekommen. Er ist nunmehr spiegelbildlich zum Verkehrssicherheitsprogramm aufgebaut. Dadurch ermöglicht er ein Maßnahmenmonitoring, das handlungsleitend für die weitere Verkehrssicherheitsarbeit des Bundes ist.

Welche Kernaussagen enthält der aktuelle Bericht?

Nach der Verabschiedung des Verkehrssicherheitsprogramms 2021 bis 2030 lag der Fokus des Bundes auf der Umsetzung der angekündigten Maßnahmen. Gleichzeitig arbeitete der Bund an einem Maßnahmenmonitoring, das eine kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Handeln und ein gezieltes Nachsteuern ermöglicht.

Die Entwicklung des Unfallgeschehens in Deutschland

2024 wurden 2.770 Personen im Straßenverkehr getötet. Das sind 60 Prozent weniger als 2001. Seit 2011 ist jedoch eine Abschwächung des positiven Trends festzustellen. Zusätzlich war das Unfallgeschehen in 2020/2021 stark geprägt durch die COVID19-Pandemie. Nach den überproportionalen Rückgängen in diesen zwei Jahren sind die Unfallzahlen im aktuellen Berichtszeitraum wieder angestiegen, 2024 jedoch wiederzurückgegangen. Im Vergleich zu 2019 ist die Zahl der Getöteten um 9 % niedriger.

Besonders betroffen sind nach wie vor Landstraßen, auf denen 2024 rund 57 % der Verkehrstoten verzeichnet wurden, obwohl sich dort nur ein Viertel der Unfälle mit Personenschaden ereignete. 54 % der auf Landstraßen getöteten Personen waren Nutzende von Pkw, weitere 24 % waren auf einem Motorrad unterwegs. Die meisten Unfälle ereigneten sich innerhalb von geschlossenen Ortschaften. Dabei verunglückten 33 % der getöteten Personen. Etwa zwei Drittel dieser Personen waren zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs.

Was leistet der Bund zur Verbesserung der Verkehrssicherheit?

Das Bundesministerium für Verkehr (BMV) verfolgt das Ziel der „Vision Zero“: keine Toten im Straßenverkehr. Mit zahlreichen Maßnahmen setzen wir uns gezielt für die Verkehrssicherheit und speziell für schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger, Radfahrer, jüngere und ältere Verkehrsteilnehmer ein.

Dem BMV stehen jährlich 15,4 Millionen Euro für Aufklärungsmaßnahmen zur Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit zur Verfügung. Einen Überblick über die vielfältigen Maßnahmen des BMV finden Sie auf unserer Webseite zur Straßenverkehrssicherheit.

Wie geht es jetzt weiter?

In dem Wissen, dass es sich bei der Verkehrssicherheitsarbeit um eine umfassende, gesamtgesellschaftliche Aufgabe handelt, fördert der Bund den praxisnahen Austausch und die Zusammenarbeit mit allen Akteuren. Daher bietet das Mobilitätsforum Bund beim Bundesamt für Logistik und Mobilität seit 2024 eine Seminarreihe zur kommunalen Verkehrssicherheitsarbeit an.

Die nächste Nationale Verkehrssicherheitskonferenz ist für 2026 geplant.

Der Bund unterstützt die EU-Kommission im Rahmen der Europäischen Beobachtungsstelle für Straßenverkehrssicherheit (ERSO) bei der Entwicklung eines Instrumentes zur Unterstützung nationaler Strategien und Aktionspläne für die Straßenverkehrssicherheit.

Eine Auflistung sämtlicher Unfallverhütungsberichte finden Sie auf der Internetseite des Mobilitätsforums Bund.