
Quelle: Bayernhafen Passau
Um Großraum- und Schwertransporte (GST) künftig einfacher, verlässlicher und schneller durchführen zu können, hat das Bundesministerium für Verkehr (BMV) heute mit der landesweiten Erfassung von GST Mikrokorridoren begonnen. Ziel ist es, die bürokratischen Hürden durch eine bessere Datenverfügbarkeit bei der Planung und Genehmigung von GST deutlich zu minimieren und so die Attraktivität der Wasserstraße zu steigern.
Dr. Claudia Stutz, Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium:
Unsere Wasserstraßen sind der einzige Verkehrsträger, der noch freie Kapazitäten hat und darüber hinaus für GST genehmigungsfrei ist. Hierbei gilt es, den Mehraufwand für die Logistiker so weit wie möglich zu minimieren. Und weil Transporte heute digital geplant werden, ist dabei eine verlässliche Datenbasis unerlässlich. Wir schließen nun die Lücke für den kniffligen Teil der Planung zwischen Hafen und Autobahnauffahrt, in dem wir Daten für geeignete GST-Korridore bereitstellen. Fragen wie „Passen wir über diese Brücke?“ oder „Kommen wir mit dem Rotorblatt aus dem Hafen?“ können damit künftig per Mausklick statt per Maßband beantwortet werden.
Zur Umsetzung des Vorhabens wurde ein kollaborativer Ansatz gewählt: Während das BMV den Prozess koordiniert, legen die Länder in Zusammenarbeit mit örtlichen Behörden die Mikrokorridore fest. Seit 2023 sind dazu bereits über 250 GST Umschlagstellen an Bundeswasserstraßen und an See- und Binnenhäfen in einem Kartenlayer im Binnenschifffahrtsportal ELWIS (Elektronischer Wasserstraßen-Informationsservice) und seit letztem Oktober im Straßengenehmigungsverfahren VEMAGS (VErfahrensMAnagement für Großraum- und Schwertransporte) veröffentlicht worden.
Zusätzlichen Mehrwert soll nun noch die Identifikation von Mikrokorridoren liefern: Dabei handelt es sich um abgestimmte, GST-geeignete Routen zwischen Umschlagstellen an Wasserstraßen bzw. See- und Binnenhäfen und dem übergeordneten Straßennetz – also beispielsweise vom Hafen zur nächsten Autobahnauffahrt. Durch die vereinfachte Informationsbereitstellung sollen Transportgenehmigungen für multimodale Transporte deutlich vereinfacht und die Wasserstraße so bei der Planung und Durchführung von GST stärker eingebunden werden.
Auf Basis der ELWIS bzw. VEMAGS Daten sollen Länder und Kommunen nun bis Ende September 2025 notwendige Informationen ergänzen und entsprechende Korridore ausweisen.