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Windflügel auf einem Binnenschiff im Bayernhafen Passau

Quelle: Bayernhafen Passau

Das gemeinsame Pilotprojekt des BMV mit dem Land NRW zu Großraum- und Schwertransporten (GST) für einen Windpark im Hochsauerland hat gezeigt, dass es möglich ist, den Transport von Komponenten für Windenergieanlagen auf Wasserstraßen durchzuführen und erfolgreich in die Transportkette zu integrieren. Im Hafen Dortmund wurden im Pilotvorhaben die ersten GST-Mikrokorridore erstellt, die auch als „Blaupause“ für weitere Mikrokorridore bundesweit dienen werden. Damit wird der Genehmigungsprozess für gebrochene Transporte weiter vereinfacht und erheblich beschleunigt.

Christian Hirte, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr:

Unser Ziel ist klar: Wir wollen die Wasserstraßen für Großraum- und Schwertransporte attraktiver machen, indem wir den bürokratischen Aufwand für unsere Logistiker weiter abbauen. Dafür vereinfachen wir die Genehmigungen für klar definierte Strecken und setzen auf eine stärkere digitale Planung. Zudem entlasten wir unsere Straßeninfrastruktur und leisten einen wichtigen Beitrag zum Ausbau der Windenergie in unserem Land.

Staatssekretär des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen Viktor Haase:

Der Umschlag von großen und schweren Gütern in Häfen hat Potenzial. Dies zeigen die Ergebnisse unseres gemeinsamen Pilotwindparkprojektes. In Dortmund haben wir den ersten Mikrokorridor deutschlandweit. Mikrokorridore können die Errichtung von Windparks beschleunigen und unsere Straßeninfrastruktur entlasten – mit klaren Vorteilen für die Windparkbetreiber, die Kommunen, die Häfen und zur Erreichung unserer Klimaschutzziele.

Hafen Dortmund, Vorständin Bettina Brennenstuhl:

Ich freue mich, dass der Dortmunder Hafen stellvertretend für die Binnenhäfen zeigen kann, dass Binnenhäfen zwingend erforderlich sind, um die Verkehrsverlagerung im Güterbereich, insbesondere im Bereich von GST, erfolgreich zu erreichen. Gleichzeitig wird deutlich, dass Flächen zwingend für den Umschlag und die Lagerung von heute relevanten Gütern vorzuhalten sind, wie z. B. großen Gütern für die Windenergiebranche. Auch wenn Flächen wegen rückläufiger Kohleumschläge vermeintlich frei werden, dürfen diese nicht einfach zugunsten von Freizeit und Wohnen am Wasser umgewandelt werden. Binnenhäfen haben auch in der Zukunft eine wesentliche Aufgabe als Industriestandorte und nicht als Freizeithäfen. Sie leisten dadurch einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Verkehrswende und dem Klimaschutz.

Die Verkehrsminister der Länder haben auf der Verkehrsministerkonferenz (VMK) im Oktober 2025 beschlossen, die Empfehlungen aus dem Pilotprojekt umzusetzen. Dazu gehören die endgültige Festlegung von Mikrokorridoren und die Veröffentlichung weiterer GST-Mikrokorridore von den derzeit bereits mehr als 300 veröffentlichten GST-Umschlagstellen zum weiterführenden Straßennetz sowie die Anpassung der Richtlinie für Großraum- und Schwertransporte und VEMAGS (VErfahrensMAnagement für Großraum- und Schwertransporte).

Die umzusetzenden Maßnahmen werden die Planung und Durchführung von GST im multimodalen Transport mit dem Hauptlauf auf dem Binnenschiff sowohl für Genehmigungsbehörden als auch für die Wirtschaft einschließlich Verlader und Logistiker erleichtern und flächendeckend etablieren.

Den Abschlussbericht zum Pilotvorhaben Windpark in Nordrhein-Westfalen finden Sie unter dem folgenden Link: www.bmv.de/pilotvorhaben-windpark